Bauen in Niegripp
"Das erste Haus baue für deinen
Feind. Das Zweite für einen Freund und das dritte Haus für Dich."
2008
wurde in einer
Lokal-Zeitung ein Baugrundstück in Niegripp mit Seenähe
inseriert. Dieses Inserat machte uns neugierig. Wenige Tage später
wurden wir uns mit dem Verkäufer einig und wir kauften das
Baugrundstück. Eine solide Baufirma war schnell gefunden und die
Hausplanung konnte beginnen. Trotz der damaligen Wirtschafts- und
Finanzkrise benötigte das Bauamt einige Monate, um unseren Bauantrag
zu bearbeiten. Das bedeutete unnötige Wartezeit für den Baubeginn
und Bauen über den schneereichen Winter 2009/2010.
Bauplanung und Beschreibung
Nachdem das Bauordnungsamt im Jerichower Land- ohne
Vorwarnung unseren Plan- für den Bau eines Hauses mit zwei
Vollgeschossen - aufgrund einer zu hohen Traufhöhe - ablehnte,
planten wir nun einen Bungalow mit ausgebautem Obergeschoss.
Grundrissplanung
Viele Bungalows verfügen über einen mittig im Baukörper
gelegenen schmalen Flur, von dem die Türen zu den Wohnräumen
ausgehen. Oft wird dieser Flur gewinkelt angelegt und über den
Einbau von Glaszimmertüren oder Oberlichtern ausgeleuchtet. Ein
solches Konzept kam nicht infrage.
Wir planten einen 2,85 m breiten, durchgehenden Raum (Flur), der am
Haupteingang beginnt und am Wintergarten endet. Aus
energetischen Gründen wird der Eingangsbereich auf der
Nordseite durch eine doppelt-flügelige Tür vom Mittelraum
getrennt. Dieser lichtdurchflutete Raum, bildet die
Hauptverkehrsfläche und geht auf der Südseite in den Küchenbereich
über. Der Grundriss zeigt eine durchgehende Sichtachse.
.
Bodenplatte
und Baukörper
Aus dem Bodengutachten ging hervor, dass die Frostschürze um 20
cm, auf 100 cm Tiefe gegossen werden muss. Zusätzlich wurde zur
Verbesserung der Stabilität in die Bodenplatte ein höherer Anteil
Armierungsstahl eingebracht. Die Außenwände bestehen aus isolierenden
36er Hohllochziegeln mit aufgetragenem Isolierputzsystem, der farblich
mit einem schmutzabweisenden Anstrich auf Silikonbasis versehen wird.
Auf eine zusätzliche Wärmedämmung mit Schaumpolystyrol o.ä. verzichten
wir - auch aus Gründen späterer Entsorgungsprobleme. Vorgesehen ist
ein abgebundener Dachstuhl in aufwendiger und solider
Zimmermannsarbeit. Für eine ausreichende Isolation werden
Materialien mit hohen Dämmwerten in einer Stärke von 200 mm im
Dachbereich verbaut. Diffusionsoffene Folie sorgt für den notwendigen
Dampfaustausch. Für die Unterdachspannbahnen wurden spezielle
Dämmbahnen verlegt.
Innenausbau
Um auch in fernerer Zukunft die Nutzung des Hauses zu ermöglichen,
wurden alle Hauszugänge barrierefrei gestaltet, Das Innere des Hauses
wird durch einen 2,85 m breiten Raum bestimmt, der zugleich die
Funktion einer 20 m langen Sichtachse übernimmt. Dieser Bereich bildet
die Hauptverkehrsfläche des Hauses und geht auf der Südseite in eine
offene Küche mit anschließenden Wintergarten über. Vom Flur aus werden
die Garage, der HWR sowie der Außen- und Nebeneingang erreicht.
Die Fußböden bestehen aus braunen oder beigefarbigen
Feinsteinzeugfliesen im Format 60 x 30 cm. Unter dem Estrich ist eine
wassergeführte Fußbodenheizung verbaut. Zusätzlich sorgt ein
finnischer Specksteinkamin für Wärme bei ausfallender
Stromversorgung.
Über die gesamte südliche Hausbreite wird ein Wintergarten mit einer
60 m² großen Dach- und Fensterfläche errichtet. Der Wintergarten ist
über bodentiefe Glastüren - Glasschiebetür - vom Küchenbereich
oder vom Wohnzimmer aus erreichbar. Die Heizungs- oder Kühlfunktion
des WG übernimmt eine zweite Wärmepumpe. Das Dach des WG besteht aus
einer 2 lagigen Konstruktion aus 16 mm Polycarbonatplatten.
Garage
An den hinteren Teil der Westseite des Hauses wird eine Doppelgarage
mit einem funkgesteuerten elektrisch betriebenen Rolltor angesetzt.
Die Garage besitzt eine Grundfläche von 46 m² und ist für zwei PKW
ausreichend dimensioniert. Im hinteren Teil der Garage gelangt man
über Türen in den Wintergarten oder direkt in den Gartenbereich. Vor
dem Garagentor und dem Zugang zum HWR schützt ein 4,5 m tiefes
Pultdach aus Polycarbonat vor schlechter Witterung. An die Rückseite
der Doppelgarage schließt sich eine Hochterrasse an. Unterhalb dieser
Terrasse entsteht ein schattiger Sitzplatz mit Außenküche.
Außenbereich und Zaunanlage
Der straßenseitige Bereich des Grundstückes wird durch einen
handwerklich gefertigten Metallzaun begrenzt. Vorgesehen sind zwei
Einfahrten für PKW. Die Einfahrt zur Garage erfolgt über ein 4 m
breites funkgesteuertes Rolltor. Der vordere Bodenbelag des
Eingangsbereiches zum Haus und zur Garage besteht aus
muschelkalkfarbigen Rechteckpflasterplatten, 20 x 40 cm x 8 cm , in
der zweiten 3 m breiten Einfahrt werden tragfähige Betonsteine
verlegt.
Energetisch sinnvoll Bauen
Bei der Hausplanung legen wir besonderen Wert auf aktive und
passive Energienutzung. Das erreichen wir durch:
* gut isolierende Wand- und Dachdämmstoffe,
* den Einbau intelligenter Haussteuerungstechnik,
* die Nutzung einstrahlender Solarwärme,
* bodentiefe Fenster
* 30 m² Wintergarten in Südausrichtung,
* die Nutzung von Wärmepumpen (Luft-Wasser WP) und
* Photovoltaik mit ausreichend dimensionierten Lithiumionen-
Speichern.
Für den Haushaltsstrombedarf planen wir, gemessen an unserem
Jahresverbrauch von ca. 3600 kWh, 80 % Autarkie. Angestrebt wird ein
Endenergiebedarf von weniger als 30 kWh/m² und Jahr. Für Juni 2021 ist
eine Vergrößerung der bestehenden 7 kW Anlage auf 16 kW vorgesehen.
Auch aus der Überlegung heraus, dass die Modulleistungen bessere Werte
erreichen, die Speicher preiswerter werden und eine Notstromversorgung
bei zu erwartenden Black- oder Brownout`s realisiert werden kann. Die
Vergrößerung des Solar- Generators auf 16 kWp und des Speichers auf
12,5 kWh (netto) ermöglicht es, dass die WP- Heizung und die
Warmwasserbereitung mit Solarstrom betrieben werden kann.
Einfaches
Berechnungstool für Solaranlage mit Wärmepumpe >xlsx- Datei
Sicherheit
Alle Fenster- und Türen werden mit Dreifachverglasung und sicherer
Pilzkopfverriegelung ausgeführt. Eine Funk- Alarmanlage mit Fenster-
und Türsensoren, Bewegungsmelder und Interneteinbindung sorgen für
zusätzliche Sicherheit. Die Überwachung des Außengeländes erfolgt
durch ein IP Kamerasystem mit Event- Speicher und Mailfunktion.
Außenanlagen
Die Bodenplatte des Bungalows ist barrierefrei auf das Niveau der
Straße ausgerichtet. An der Rückseite des Gebäudes erfolgt eine
Erdaufschüttung von ca. 60 cm Höhe. Zur übrigen Grundstücksfläche
ergibt sich dadurch ein Hang. Auf der Gartenfläche werden vorgesehen
ein Gartenhaus mit Terrasse und ein als Biotop geplanter Teich mit ca.
70 m² Wasserfläche mit Hügel und Wasserlauf. Eine Hecke begrenzt das
Grundstück zum Nachbarn. Die Rasenfläche und die zum Nachbargrundstück
zu errichtende Thujahecke werden durch eine automatische
Beregnungsanlage (Hunter-System) bewässert.
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Der
Bauablauf,
Bauzeit ca. 5 Monate
am 20.10.2009 | Die Vermessungsarbeiten beginnen | |
ab 22.10.2009 | Die Bagger rollen an, Bau der Bodenplatte, Erstellung des Rohbaus | |
am 20.11.2009 | Richtfest mit bereits fertigem Dach | |
23.11.2009 | Fenster und Aussen-Türen werden eingebaut, die Elektroinstallation startet | |
ab 24.11.2009 | Abbau der Rüstung, Beginn Trockenbau | |
26.11.2009 | Beginn der Heizungs- und Sanitärinstallation | |
30.11.2009 | Dachkasten wird gebaut, Innenputzarbeiten beginnen | |
3.12.2009 | Die erste Lage Außenputz wird aufgebracht | |
7.12.2009 | Der Wasseranschluss ist fertig gestellt | |
14.12.2009 | Der Estrich wird eingebracht | |
5.01.2010 | Die ersten Fliesen im HWR werden gelegt für die Aufstellung des Splitgerätes | |
ab 8.01.2010 | Bau der FB- Heizung beginnt, Inbetriebnahme der WP von Alpha Innotec | |
ab 1.02.2010 | Fliesenarbeiten im Bad beginnen, Abbrettern des Dachraumes bauseits | |
10.02.2010 | Badewanne und Co. werden montiert | |
ab 19.02.2010 | Endmontage Elektroarbeiten | |
24.02.2010 | Edelputzfassade, 2. Lage wird aufgebracht | |
26.02.2010 | Der Dachkasten erhält den 3. Anstrich | |
1.03.2010 | Endmontage Sanitär und Elektro | |
2.03.2010 | Buntsteinputz am Haussockel wird aufgebracht | |
3.03.2010 | Lieferung und Montage der Haustreppe innen | |
am 12.03.2010 | Einbau der Innen- Türen | |
am 16.03.2010 | Übergabe des Eigenheims durch Mitarbeiter der Firma INNO- MASSIV | |
ab 25.03.2010 | Aussenanlagen, Pflasterungsarbeiten und Einbau der Zisterne | |
am 1.04.2010 | Einzug ins fertige Haus mit Umzugsfirma, Aufbau der Küche | |
7.04.2010 | Fertigstellung aller Pflasterarbeiten |
Arbeiten bauseits Trockenbauarbeiten im Obergeschoss, dort 100 m² Dielen- Fussboden verlegen, alle Malerarbeiten, Saunabau, Wintergartenbau, Garagenausbau, Vordach vor Garage, 90 m² Fliesenarbeiten im Erdgeschoss, Elektroaußeninstallation, Außenküche , Netzwerk- und Sicherheitstechnik, Zaunbau ... ------------------------------------------------------------------------ Einige weitere Bauarbeiten nach 2010 2010 Zaunbau mit el. Torantrieb, Pflasterung Besucherparkfläche 2011 Einbau Specksteinofen von Valkia, Errichtung der Sendeantennen für KW und UKW 2011 Errichtung der Hochterasse hinter der Garage und Einbau einer Gartenküche unter der Hochterrasse 2012 Einbau weiterer VELUX- Dachbodenfenster, Saunabau mit Bad 2013 / 2014 Bau des Wintergartens mit WP-Heizung (Luft/Luft) 2016 Solaranlage auf der Doppelgarage + Fronius Speicher 6 kWh 2017 Erweiterung der Solaranlage auf der Südseite des Walmdaches 2019 Erweiterung der Solaranlage auf der Dachwestseite ( gesamt 19,2 kWh) + BYD- Speicher 7,7 kWh (netto) 2020 Austausch der WP von alpha innotec gegen modulierende WP von Vaillant, Heizbetrieb mit Solar 2020 Austausch und Neuverlegung der Pflasterung um das Haus 2022 Erweiterung des Vordaches vor Garageneinfahrt auf 5 m x 4,5 m 2022 Holzinnendecke in Garage ....... |